27.08.2010 - Inbetriebnahme sanierte Kläranlage Annweiler am Trifels
Kläranlage Annweiler am Trifels: Vorbild durch hohe Energieeffizienz
Bürgermeister Kurt Wagenführer konnte am Freitag, dem 27.08.2010, zahlreiche Gäste aus der Politik, den beteiligten Unternehmen und den Verwaltungen zur offiziellen Inbetriebnahme der sanierten Kläranlage Annweiler am Trifels begrüßen. Insbesondere freute er sich, stellvertretend für Staatsministerin Margit Conrad, Herrn Baudirektor Thomas Jung vom Referat Abwasser und anlagebezogenen Gewässerschutz des Ministeriums für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz willkommen zu heißen.
Baudirektor Jung hob hervor, dass der Gewässerschutz und die Abwasserwirtschaft die Grundlagen bilden für die Daseinsvorsorge. Die in unserem Land hierzu zu beobachtende positive Entwicklung, sei begründet in den kontinuierlichen Reinvestitionen im Ausbau kommunaler und industrieller Kläranlagen, mit dem Ziel, das erreichte hohe Niveau zu sichern und dabei den demografischen Wandel zu berücksichtigen, um eine betriebswirtschaftliche Optimierung zu erreichen. Die effiziente Energiegewinnung und umfangreiche Energieeinsparmaßnahmen in Richtung eines energieautarken Betriebes von Kläranlagen gewinnen damit zunehmend an Bedeutung. Insofern sei es für Baudirektor Jung besonders erfreulich, dass nach zweijähriger Bauzeit die sanierte Kläranlage in Annweiler am Trifels künftig eine effizientere Abwasserbehandlung bei gleichzeitig geringerem Energieverbrauch gewährleiste. Dass bei der Kläranlage in Annweiler zukünftig auch die Verstromung des Klärgases in einem Blockheizkraftwerk mit anschließender Abwärmenutzung vorgesehen ist, sei bei einer Kläranlage in dieser Größenordnung bislang nicht üblich. Damit habe die Kläranlage Annweiler Vorbildfunktion für Rheinland-Pfalz und darüber hinaus. Aus dem Ministerium war des Weiteren zu erfahren, dass in den letzten drei Jahrzehnten von den rheinland-pfälzischen Kommunen mit der Unterstützung des Landes Investitionen für die Abwasserentsorgung von 7 Mrd. Euro getätigt wurden. Für die Sanierung der Kläranlage Annweiler sind Investitionen von rund 6,3 Mio. Euro erforderlich. Das Land Rheinland-Pfalz hat die Maßnahme bislang mit 2,45 Mio. Euro gefördert, wobei eine darüber hinausgehende Förderung signalisiert wurde.
Bürgermeister Kurt Wagenführer ließ daraufhin die Entwicklung der Generalsanierung nochmals im Wesentlichen Revue passieren. Er hob dabei hervor, dass die erfolgten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen mit dem Ziel einer Optimierung des Betriebsablaufs unter gleichzeitiger Erhöhung der Betriebssicherheit erfolgt seien. Einen besonderen Stellenwert nehme natürlich die erreichte effizientere Energiegewinnung ein. Neben den bereits erfolgten Neubauten der Gebläsestation und des Belebungsbeckens sowie der Erneuerung der Belüftung und Leitungen im Bereich des alten Klärbeckens, müssen lt. Bürgermeister Wagenführer jedoch noch weitere Maßnahmen verwirklicht werden: eine Ertüchtigung des Faulturms sowie die Inbetriebnahme des Blockheizkraftwerks, eine Optimierung des Großrechens, des Fettfangs und des Zulaufs, die Anbindung der Außenstellen an das Fernwirksystem sowie eine Überdachung des Schlammlagerplatzes, welche mit einer Photovoltaikanlage bestückt werden soll. Als besonderes Bonbon konnte Bürgermeister Wagenführer Baudirektor Jung den geplanten Einbau eines Wärmetauschers im Bereich des Auslaufes unterbreiten. Die hierdurch gewonnene Energie werde für die ganzjährige Trocknung des Klärschlamms benötigt. Es sei im übrigen vorgesehen, die Abwärme des Blockheizkraftwerks einem privaten Unternehmen anzubieten. Es gebe somit noch Einiges zu tun und Plan und Theorie müssten sich in der Praxis erst noch erweisen. Bürgermeister Wagenführer habe jedoch für ein gutes Gelingen großes Vertrauen in Abwassermeister Benno Bruch und seinem bewährten Team sowie in den Techniker der Werke, Dipl. Ing. Michael Walther. In diesem Zusammenhang dankte er den Werksmitarbeitern sowie allen beteiligten Unternehmen für die geleistete Arbeit. Einen besonderen Dank möge Baudirektor Thomas Jung an Staatsministerin Margit Conrad für die bisher geflossenen Fördermittel überbringen.
Anschließend konnte Martin Rutschmann vom Ingenieurbüro Dilger den optimierten technischen Betriebsablauf, unter Berücksichtigung der energetischen Belange, den Zuhörern erläutern. Wesentlich sei nach Inbetriebnahme der Anlage die bisherige Erkenntnis, dass die Ablaufwerte stimmen und die gesetzlich festgelegten Grenzwerte sogar unterschritten werden.
Hermann-Josef Jakobs, Ingenieurgesellschaft Trauth & Jakobs, knüpfte hieran mit einem detaillierten Vortrag über die Funktionsweise der datentechnischen Überwachung der gesamten Abwasserbeseitigungsanlage an.
Die Gäste bekamen anschließend, während eines Rundgangs durch die Kläranlage, von Dipl. Ing. Jochen Rudolph die wesentlichen Verfahrensabläufe nochmals anschaulich erläutert.
Im Oktober ist auch für die Bevölkerung ein Tag der offenen Tür geplant, auf den schon jetzt hingewiesen wird. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben. Auf alle Fälle ein lohnenswerter Besuch!
Zum Abschluss konnte Bürgermeister Wagenführer Baudirektor Jung eine Flasche Triwa, original abgefülltes Trifelswasser, überreichen, damit dieser sich auch von der hohen Trinkwasserqualität im Trifelsland überzeugen könne.