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Seminarbauernhof Gut Hohenberg Queichhambach

22.08.2010 - Hoffest auf Gut Hohenberg, Queichhambach

Seminarbauernhof Gut Hohenberg, Queichhambach
Woher kommt das Essen?

Bild: Bürgermeister Wagenführer, Dr. Hampl, Gesa Boltze

 

 

Bürgermeister Kurt Wagenführer, Leiter Gut Hohenberg Dr. Ulrich Hampl, Vorstandsvorsitzende des Trägervereins „Miteinander wachsen“ e. V. Gesa Boltze (v.l.n.r.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bürgermeister Kurt Wagenführer konnte sich am Sonntag, dem 22.08.2010, im Rahmen des Hoffestes, ein eindrucksvolles Bild vom Gut Hohenberg in Queichhambach verschaffen. Alles Wissenswerte rund um diesen Seminarbauernhof  konnte ihm Dr. Ulrich Hampl, der seit 1999 diesen Hof leitet, anschaulich vermitteln.

Der Hof steht im Eigentum der Stiftung Ökologie & Landbau. Nach einigen notwendigen Umbaumaßnahmen bietet der Bauernhof heute, als außerschulischer Lernort, insbesondere für Schüler mehrtägige Aufenthalte an. Hier lernen die Schüler praxisnah wie Essen eigentlich entsteht, angefangen von der Tierhaltung, der Garten- und Feldarbeit, über das Melken und die Milchverarbeitung bis hin zur selbständigen Zubereitung der hofeigenen Produkte. Bei 35 ha bewirtschaftete Fläche (5 ha Ackerland, 4 ha Wald, 26 ha Wiesen- und Weidefläche) sowie 2 Kühen, 2 Schweinen, 5 Pferden, Ziegen, Hühnern und Bienenvölker gibt es Einiges zu tun und zu erleben.

Da in der heutigen Zeit nur noch wenige Menschen in der Landwirtschaft tätig sind und deshalb die Wichtigkeit der Landwirtschaft als Grundlage für die Lebensmittelherstellung einem kaum noch bewusst ist, hat sich der Seminarbauernhof insbesondere die Vermittlung und das hautnahe Begreifbarmachen dieser ökologischen Arbeitsprozesse zur Hauptaufgabe gestellt. Im Vordergrund steht hierbei jedoch der Spaß am Mitmachen, der den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lässt.

Dr. Hampl ist es bei den Schülerprogrammen besonders wichtig, dass die Kinder und Jugendlichen im Rahmen ihrer täglichen Arbeit lernen, Verantwortung zu übernehmen; sie lernen das gemeinsame Arbeiten, sich gemeinsam abzustimmen und zu helfen. Dies stärkt natürlich ihre Persönlichkeit. Daneben müssen die Schüler aber auch das erlernte Wissen  anwenden können und sind schließlich stolz auf das Erreichte. Die Schulung dieser sozialen, personalen, fachlichen und methodischen  Komponenten ist letztendlich ein wichtiger Baustein zur Entwicklung und Bildung der jungen Generation, die lernen sollen, ihr Leben in Abstimmung mit der Gesellschaft und der Umwelt nachhaltig zu gestalten.   

Daneben werden auf dem Gut Hohenberg auch für Erwachsene Seminare zu den Themen Landwirtschaft und Ernährung praxis- und erlebnisorientiert angeboten. Insbesondere auch für Erzieher, Referendare, Lehrer und anderen Pädagogen finden hier Fortbildungen auf dem Gebiet der Bauernhofpädagogik statt.

Dass das pädagogische Konzept stimmt, belegen die Buchungszahlen. Danach sind die mehrtägigen Klassenfahrten bereits zwei Jahre im voraus ausgebucht.

An den Seminarbauernhof ist im übrigen auch der Waldkindergarten-Südpfalz „Miteinander wachsen“ e. V. angegliedert. Der Waldkindergarten nutzt für seinen Betrieb die gepachteten Wald- und Wiesenflächen und die Kindergartenkinder dürfen regelmäßig den Bauernhof besuchen.

Bürgermeister Kurt Wagenführer würde sich wünschen, dass auch die Schulen in der Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels von diesem Angebot mehr Gebrauch machen, da er von der Wichtigkeit derartiger „Bauernhof-Lernorte“ überzeugt ist. Letztendlich gehe es hier insbesondere darum, den Schülern die Landwirtschaft, die Lebensmittelproduktion, -vermarktung und –verbrauch verständlich zu machen, um damit auch das Bewusstsein für den Umwelt- und Naturschutz zu stärken. Hierbei werde auch die Wertschätzung einheimischer Produkte gefördert, was für den Bestand der landwirtschaftlichen Betriebe von essentieller Bedeutung sei. Im Endeffekt gehe es um die Lösung des Problems: Wie können die vorhandenen Ressourcen genutzt werden, um nachhaltig das Überleben der kommenden Generationen und auch den Bestand der landwirtschaftlichen Betriebe zu sichern? Da Leben ohne Lebensmittel, die auf Bauernhöfen entstehen, nicht möglich ist, sei deshalb das Projekt des Seminarbauernhofes Gut Hohenberg ein elementares Lernfeld für nachhaltige Entwicklung. Darüber hinaus tragen die Seminare zu einer positiven Entwicklung von selbständigem und selbstverantwortlichem Handeln der Schüler bei und fördern das Sozialverhalten, was, lt. Bürgermeister Kurt Wagenführer, einen hohen Stellenwert für die Bildung sozialer Kompetenzen der jüngeren Generation bedeute.

Alles in allem stellt sich der Seminarbauernhof Gut Hohenberg als ein rundum gelungenes Projekt dar und ein Besuch der breitgefächerten Angebote ist sicherlich nicht nur lehr- sondern auch erlebnisreich und nur zu empfehlen.