05.07.2011 - 100 Jahre Kurhaus Trifels
"Wo Erholung Wissen schafft"
Unter diesem Slogan präsentiert sich von nun an das Kurhaus Trifels, welches am 05. Juli 2011 seinen auf den Tag datierten 100. „Geburtstag“ seit seiner Einweihung feierte. Ein Anlass der ausreichend Grund zur Freude gab, denn nicht nur den „Geburtstag“ dieses imposanten Jugendstilgebäudes im Stadtteil Bindersbach galt es zu feiern sondern auch seine neue Bestimmung als wissenschaftliches Begegnungszentrum.
Die Gäste, insbesondere aus Wissenschaft und Politik, nahmen die Einladung des „Vereins Begegnungszentrum Kurhaus Trifels e.V.“ gerne an und konnten vom Keller- bis zum Dachgeschoss ein eindrucksvolles Bild von dem bis ins Detail erfolgten Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten, unter der Federführung des Unternehmers Albrecht Hornbach und seiner Frau Bettina, gewinnen. Alles erstrahlt hell und freundlich mit einem modernen Touch. Trotzdem ist es gelungen, den altehrwürdigen Charakter des Anwesens zu erhalten.
Umfangreiche Arbeiten im Außengelände, die das Haus wieder offenlegten, lassen es jetzt wieder „atmen“, freute sich Geschäftsführer Florian Deumeland, der sich mit der Sanierung und den künftigen Nutzungsmöglichkeiten rundum sehr zufrieden zeigte. So bietet das Kurhaus zwanzig schöne Doppelzimmer, die über einen gläsernen Aufzug barrierefrei zu erreichen sind. Für Seminare und Tagungen stehen mehrere Räume mit modernster multimedialer Technik zur Verfügung. Daneben ermöglicht das Restaurant eine tägliche Auswahl frischer, jahreszeitlicher Gerichte. Unter dem Motto „First come, first served“ sind laut Deumeland ab dem 11. Juli 2011 Buchungen möglich.
Auch der Erholungs- und Aktivurlauber ist im Kurhaus Trifels willkommen. Die malerische Lage des Anwesens am Stadtpark von Annweiler, mit Blick auf die Burgdreifaltigkeit Trifels, Anebos und Münz lädt ein zum Träumen und Verweilen. Die Umgebung des Kurhauses ist idealer Ausgangspunkt zur Erkundung des Biosphärenreservates Pfälzerwald. Wandern, Rad- und Mountainbiketouren, Walken, Reiten, Klettern und vieles mehr ist möglich im schönen Trifelsland.
Albrecht Hornbach erkannte, dass in der Metropolregion Rhein/Neckar ein großer Bedarf an Räumen der verschiedensten Institutionen besteht. Die Verwirklichung des Projektes habe jedoch einige Wegbegleiter und Wegbereiter erfordert, so Hornbach in seiner Begrüßungsansprache. Er ließ die Entstehungsgeschichte nochmals Revue passieren und sprach allen Verantwortlichen, die dieses Begegnungszentrum auf den Punkt gebracht haben, seinen herzlichen Dank aus.
Das Kurhaus Trifels war vor 100 Jahren als Erholungsheim für Lehrer und Beamte errichtet. Jetzt, nach vielen turbulenten Zeiten, soll es primär als Begegnungsstätte die Wissenschaft und Forschung fördern sowie die Fort- und Weiterbildung mit Veranstaltungen und Seminaren zwischen seinen Mitgliedern und anderen Partnern anbieten. Und so wird die Tradition und die Intention der Nutzer, die Wissenschaft mit Erholung zu verbinden, den Geist des Hauses weiter begleiten.
Ministerpräsident Kurt Beck dankte für die Idee und das Durchhaltevermögen zur Verwirklichung dieser Stätte der Begegnung und Inspiration. „Ziel ist es, das Kurhaus Trifels in der Region und darüber hinaus als herausragenden Veranstaltungsort für Seminare, Veranstaltungen und wissenschaftlichen Tagungen bekannt zu machen“, so der Ministerpräsident.
Auch für Dr. Manfred Efinger, Kanzler der Universität Darmstadt, stehe jetzt mit dem Kurhaus Trifels ein „Denkraum“ zur Verfügung, den er sich so habe kaum erträumen lassen. Im Vorfeld waren hierzu viele Gespräche, Geduld und Verständnis erforderlich, die im Ergebnis zur Gründung des Vereins „Begegnungszentrum Kurhaus Trifels e .V.“ führten, dessen Mitglieder sich insbesondere aus Vertretern der Universitäten Darmstadt, Kaiserslautern und Heidelberg zusammensetzen.
Das touristische Potential, welches das Kurhaus Trifels bietet, wurde durch Landrätin Theresia Riedmaier hervorgehoben. Für die Landrätin offeriere die Kooperation zwischen Wissenschaft, Forschung und Unternehmertum zukünftig auch die Möglichkeit der Begegnung von Wissen und Gastfreundschaft. Gerade durch diese Gastfreundschaft zeichne sich die Tourismusregion Südliche Weinstraße aus. Riedmaier wünschte dem Haus eine friedvolle, prosperierende Zukunft, dem Verein das Aussenden von Impulsen und den Menschen viele Inspirationen.
Auch Kurt Wagenführer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Annweiler, unterstrich die touristische Bedeutung des Kurhauses. Er sei sich sicher, dass viele Menschen, die unsere schöne Pfalz kennenlernen die Gelegenheit zu einem Wiederkommen nutzen werden. Er verband seine Glückwünsche zu einem wirklich gelungenen Objekt mit der Hoffnung, dass der gute Geist dem Hause weiter erhalten bleibe.
Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber erinnerte an die Zeit, in der im damaligen Kurhaus in seiner vorübergehenden Funktion als Krankenhaus viele Annweiler Bürger geboren wurden und so noch heute eine enge Verbindung mit der Stadt bestehe. Für Wollenweber beginne mit der Wiedereröffnung eine neue Phase der Geschichte des Hauses, die einen in die Zukunft blicken lasse.
Hobby- und Heimatforscher Brigitte und Gérard Salmon gaben abschließend einige interessante, lustige aber auch seltsame Anekdoten rund um das geschichtsträchtige Anwesen zum Besten. Ihr Herz hat das Anwesen schon seit Jahren erobert. Ihnen ist es zu verdanken, dass zahlreiche Exponate bei der Räumung 1996 gerettet werden konnten. 17 Aktenordner füllen inzwischen Ihre Recherchen in den Archiven Speyer und Ludwigshafen und besonders über Zeitzeugen. Auch für sie ist die Wiedereröffnung ein Freudentag, denn sie wissen das Anwesen in guten Händen.
Für das Ehepaar Salmon hat damals wie heute der Wunsch des Ludwigshafener Oberbürgermeisters, Königlicher Hofrat Friedrich Krafft, bei seiner Eröffnungsrede am 05.07.1911, seine passende Bedeutung: „Möge dem Haus stets ein froher und glücklicher Stern leuchten. Möge es vor Schaden und Ungemach stets bewahrt bleiben.“
Weitere Informationen unter www.kurhaus-trifels.de und www.binderbach.de