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Schafschurfest in Dernbach

20.05.2012 - Schafschurfest in Dernbach – Tierisch was los ...!

Das Schafschurfest lockte am Sonntag, dem 20. Mai 2012, ca. 1.500 interessierte Besucher nach Dernbach. Bereits gegen 11.00 Uhr tummelten sich zahlreiche Familien mit ihren Kindern auf dem Sportplatzgelände, um beim Einzug der Schafherden dabei zu sein.

„Ich bin überwältigt von diesem Zuschauerzuspruch“, freute sich Harald Jentzer, Ortsbürgermeister von Dernbach, der zusammen mit dem Hobbyschafzüchter Claus Börner den Gästen alles Wissenswerte rund um das Thema Schafe erläuterte.

Bild: Einzug einer Schafherde

Im Mittelpunkt des Festes stand natürlich die Schafschur. Dichtes Gedränge herrschte um die beiden Schafscherer Karl-Heinz Krug und Sven Spielberger, die mit maschinellen Handscheren ca. 100 Schafe von ihrer dicken Wolle befreiten. Bei dieser schweißtreibenden Arbeit war es kaum vorstellbar, dass früher die Wolle der Schafe noch von Hand gezupft wurde.

Bild: Zahlreiche Zuschauer verfolgen die Schafschur

 

Bild: Schafscherer Karl-Heinz Krug

Wie das Wollvlies weiter verarbeitet und versponnen wird und aus der Rohwolle schließlich eine einfach gesponnene oder doppelgezwirnte Wolle entsteht, konnte anschließend beim Spinnen verfolgt werden.

Ein Schwarzköpfiges Fleischschaf und viele weitere Rassen galt es bei einer Schafausstellung zu entdecken. Aus der Reihe fielen hierbei die Alpakas, die mit ihrem faszinierenden Aussehen auf sich aufmerksam machten. 

Bild: Alpakas, die "summenden Kamele"

  Bild: noch ein Alpaka

Beim bunten Programm für die ganze Familie wurde besonders an die Kinder gedacht, die begeistert am Ponyreiten oder am Filzen von bunten Armbändern teilnahmen. Auch ein Quiz über Schafe vom Verein „Tiere erleben e. V.“ wurde eifrig gelöst, schließlich galt es einen Ponyritt beim Hoffest Anfang Juni auf dem Modenbacherhof zu gewinnen. Nicht nur die Kleinen interessierte am Nachmittag eine beeindruckende Hütevorführung mit ausgebildeten Bordercollies.

Das Schafschurfest entstammt im Übrigen einer Idee der Dernbacher und Ramberger Schafhalter. Hiermit soll der Bevölkerung insbesondere die Bedeutung der Beweidung und der Offenhaltung der Landschaft veranschaulicht werden. Gerade im Dernbachtal drohten noch vor ein paar Jahren die Streuobstwiesen zu verbuschen. Engagierte Dorfbewohner schlossen sich darauf hin zusammen und setzten alles daran, verschiedene Entbuschungsmaßnahmen durchzuführen. In enger Zusammenarbeit mit den Fachbehörden wurden so in Eigenleistung mittlerweile weite Flächen wieder freigelegt. Die Ortsgemeinde setzt alles daran, dass diese frei gestellten Flächen nachhaltig bewirtschaftet werden, um auch in Zukunft die Tallandschaft offen zu halten und die Artenvielfalt der Pflanzen- und Tierwelt zu schützen. Daneben wird hierdurch das Tal interessant und touristisch attraktiv gehalten.

Auch für Kurt Wagenführer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Annweiler, ist diese Art natürlicher Landschaftspflege von großer Bedeutung und er lobte deshalb das beispielhafte ehrenamtliche Engagement unter den Dorfbewohnern. Im Übrigen informierte eine umfangreiche Dokumentation und eine Fotoausstellung zu diesem Thema.

Schon im Verlauf des Festes konnte Ortsbürgermeister Jentzer viel Lob und Anerkennung von den Gästen erfahren und so sei er sehr stolz auf die Leistung aller Helfer und Organisatoren, die Hand in Hand gearbeitet und entscheidend zum hervorragenden Gelingen dieses Festes beigetragen haben. 

Dass die „romantische Schäferidylle“ auch heute noch in den Pfälzerwald lockt, davon konnte man sich zumindest am letzten Sonntag überzeugen!

Bild: Bürgermeister, Ortsbürgermeister, Hobbyschafzüchter und Tierärztin

 

Hobbyschafzüchter Karl-Heinz Mück, Claus Börner und Katja Weiland, Bürgermeister Kurt Wagenführer, Tierärztin Silke Praml-Wossog (mit Lamm), und Ortsbürgermeister Harald Jentzer beim Schafschurfest in Dernbach (v.l.n.r.).