17.08.2013 - 150 Jahre Löschgruppe Gräfenhausen
150 Jahre Löschgruppe Gräfenhausen
45 Jahre Jugendfeuerwehr Annweiler
Gruppenführer Harry Raunser, Wehrleiter Klaus Michel, stellvertr. Gruppenführer Ralf Schneider, Kreisbeigeordneter Helmut Geißer, VG-Beigeordneter Rudi Dentzer, Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber, Wehrführer Bernd Pietsch, Kreisbeigeordneter Nicolai Schenk, KFI Rudi Götz (v.l.n.r.).
Als Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Löschgruppe von Gräfenhausen hatte sich am Samstag, dem 17. August 2013, die gesamte Wehrleitung und Wehrführung auf Kreis-, Verbandsgemeinde- und Stadtebene auf dem Hans-Stöcklein-Platz in Gräfenhausen eingefunden, um deren 150-jähriges Bestehen zu feiern.
Derzeit besteht die Löschgruppe, die der Freiwilligen Feuerwehr von Annweiler angehört, aus 11 Feuerwehrmännern und 1 Feuerwehrfrau. Trotz dieser relativ kleinen Ortswehr wurde ihre große Bedeutung in den Grußworten der Festredner deutlich hervorgehoben.
Die Entstehungsgeschichte der Gräfenhausener Feuerwehr lässt sich wahrscheinlich schon vor das Jahr 1800 datieren, so Wehrleiter Klaus Michel, der die Historie nochmals Revue passieren ließ. Bereits damals bestand die Pflicht für alle Bürger von Gräfenhausen, sich an der Brandbekämpfung zu beteiligen. Die hierzu erlassene Feuerordnung sei jedoch leider nicht mehr auffindbar.
Als eigentliches „Geburtsjahr“ der Feuerwehr von Gräfenhausen wird deshalb das Jahr 1863 angenommen, in dem das Spritzenhaus gebaut und die Distrikts-Feuerspritze Nr. 3 Gräfenhausen zugeteilt wurde.
Ein riesiger Fortschritt für die Brandbekämpfung ergab sich zweifellos mit dem Bau der Wasserleitung im Jahre 1933/34. 13 Hydranten ermöglichten nun eine schnelle Wasserentnahme. Die im Jahr 1860 angeschafften 25 Feuereimer aus Leinen hatten damit endgültig ausgedient. Am 07. Juli 1954 erhielt die Wehr schließlich eine moderne Tragkraftspritze (T24). Mit einem Gesamtgewicht von 40 kg und einem Wasserausstoß von 400 Litern pro Minute ließ sich das Gerät mit einem gummibereiften Wagen für die damaligen Verhältnisse schon relativ schnell an die Einsatzstelle bringen. Durch die Fusion der Gemeinde Gräfenhausen mit der Stadt Annweiler wurde die Wehr 1979 Annweiler angegliedert und nannte sich nun „Freiwillige Feuerwehr Annweiler – Löschgruppe Gräfenhausen“.
Ein Meilenstein in der Historie war schließlich das neue Feuerwehrgerätehaus, dessen Bau unter der Leitung von Harry Raunser und seinen Kameraden mit 1.600 Stunden an Eigenleistung unterstützt wurde und 1995 eingeweiht werden konnte. Eine herausragende Leistung, die noch heute, bei der Festeröffnung, mit großem Applaus gewürdigt wurde.
„Die Löschgruppe Gräfenhausen, unter der Leitung von Harry Raunser und seinen Kameraden ist bis heute Teil unserer Verbandsgemeindewehr - eine Wehr, auf die man sich verlassen kann und auf die ich sehr stolz bin“, freute sich Wehrleiter Michel.
Die Feuerwehr von Gräfenhausen hat in den vergangenen 150 Jahren einen großen Wandel erfahren. Auch hat sich das Aufgabenfeld stark erweitert. Aus der Wehr mit Schlauch und Spritze ist heute eine High-Tech-Wehr geworden, die Spezialkenntnisse für alle Arten von Gefahrensituationen erfordert. Dass die Löschgruppe sehr gut aufgestellt und leistungsfähig ist, führten alle Festredner auf den hohen Ausbildungsstand und die zeitgemäße technische Ausrüstung zurück.
Kreisbeigeordneter Helmut Geißer unterstrich darüber hinaus die gute Abstimmung zwischen Wehrführung und –leitung auf Kreis- und Kommunalebene.
Im Namen der Verbandsgemeinde Annweiler gratulierte Beigeordneter Rudi Dentzer, der der Löschgruppe seine Hochachtung für ihren unverzichtbaren Dienst am Einzelnen und für die Gemeinschaft aussprach: „Wir brauchen Bürgerinnen und Bürger, die Bürgersinn zeigen und bereit sind, dorthin zu rennen, von wo andere wegrennen – ungeachtet sämtlicher persönlicher Risiken.“
Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber lobte das notwendige Know-how sowie den Mut und die Bereitschaft der Löschgruppe, sich für den Nachbarn einzusetzen.
Kreisfeuerwehrinspekteur Rudi Götz unterstrich die Bedeutung der örtlichen Wehr, deren Ortskenntnisse im Gefahrenabwehrkonzept mehr als wichtig sei und eine wertvolle Unterstützung für die Annweiler Feuerwehr bildet.
Auch Ortsvorsteherin Sonja Keßler überbrachte die besten Jubiläumswünsche.
Ein herzlicher Dank ging an die Angehörigen der Feuerwehrkameraden, ohne deren Verständnis und Unterstützung diese Einsatzbereitschaft der Feuerwehr nicht möglich wäre.
Am darauffolgenden Sonntag nahm die Jugendfeuerwehr von Annweiler das Jubiläum zum Anlass, ihr eigenes, bereits 46. Bestehen zu feiern und ihren 1. Jugendfeuerwehrwettkampf auszutragen.
So mussten 11 Mannschaften in verschiedenen Spielen ihre Geschicklichkeit, ihre Ausdauer und vor allem ihren Teamgeist unter Beweis stellen. Als Sieger ging schließlich die Jugendfeuerwehr aus Dernbach hervor, gefolgt von Landau-Stadt und Insheim.
Für über 45 Jahre Jugendfeuerwehr Annweiler erfolgte eine besondere Ehrung durch Kreisjugendfeuerwehrwart Werner Lang. Gegründet wurde die Jugendwehr 1967 vom damaligen Wehrführer Hans Stöcklein und dem Geräte- und Jugendwart Rolf Trautmann. Die Jugendwehren sichern den wichtigen Nachwuchs in den Erwachsenenwehren und so konnte auch die Wehr in Annweiler ihren Personalstand immer wieder durch Übernahmen aus der Jugendwehr aufstocken.
Weitere Glückwünsche überbrachten KFI Rudi Götz, Kreisbeigeordneter Helmut Geißer, Franz Bachl vom Regional-Feuerwehrverband Vorderpfalz, VG-Beigeordneter Wolfgang Grötsch, Stadtbeigeordneter Hans-Joachim Fette und VG-Feuerwehrwartin Anja Bertram-Mees.