26.10.2013 - Jahresabschlussübung Freiwillige Feuerwehr Annweiler
„Gebäudebrand in der Stadtmühle – mehrere Personen vermisst“
Am Samstag, dem 26. Oktober 2013, war es wieder soweit. Die jährliche Abschlussübung der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Annweiler stand auf dem Programm und lockte in diesem Jahr sehr viele interessierte Schaulustige zur historischen Stadtmühle in die Gerbergasse.
Hier konnte zunächst die Jugendfeuerwehr ihr Können demonstrieren. Als Übung wurde angenommen, dass durch einen technischen Defekt ein Brand im Pumpenhaus entstanden war.
„Löschangriff mit drei Rohren“ lautete die Aufgabe der Jugendwehr. Schnell waren ca. 15 Jugendliche mit ihrer Feuerwehrwartin Christine Orth an der Einsatzstelle und begannen sogleich mit der Verlegung der Saugleitung. Mittels einer speziellen Jugend-Tragkraftspritze konnte dann das Wasser aus der Queich in die Schläuche gepumpt werden.
Jetzt hieß es „Wasser marsch“ und aus drei Spritzen schoss das Wasser auf den Glasanbau. Daneben musste auch noch eine ohnmächtige Person aus den „Gefahrenbereich“ gerettet werden. Auch dies gelang der Jugendwehr problemlos.
Die gesamte Abschlussübung wurde fachlich fundiert und sehr gut verständlich von Hauptbrandmeister Hans-Erich Sobiesinsky kommentiert.
Er erläuterte, dass die Kinder und Jugendlichen im Alter von zehn bis 16 Jahren in der Jugendwehr zunächst spielerisch an den Brandschutz herangeführt werden. Mit zunehmendem Alter würden sie dann technisch versierter, was in der Übung perfekt unter Beweis gestellt wurde.
Einen Einsatz ähnlicher Art, jedoch in weit größerem Ausmaß, wurde anschließend von der aktiven Wehr nachgestellt. Über Funk wurde von der Integrierten Rettungsleitstelle Südpfalz folgender Notruf an die Feuerwehr Annweiler weitergeleitet: Gebäudebrand in der alten Stadtmühle – mehrere Personen vermisst. Auch hier wurde ein Brand im Pumpenhaus inszeniert, der schnell zu einer starken Rauchentwicklung führte. Wie Sobiesinsky erläuterte, stellt gerade der Rauch eine große Gefahr dar. So sei der Mensch durch dessen Einatmen bereits nach zwei bis fünf Sekunden handlungsunfähig.
Nach Eintreffen der Einsatzleitung wurde sogleich die Lage inspiziert. In der Hauptstraße positionierte sich das Löschgruppenfahrzeug LF16 sowie die Drehleiter mit Korb DLK 23/12. Von der Gerbergasse aus wurde die Schiebeleiter in Stellung gebracht. Das dortige Tragkraftspritzenfahrzeug TSF-W stellte die Wasserversorgung für das Löschfahrzeug LF16 sicher.
In dem gesamten Szenario war sicher der automatische Wasserwerfer eine besondere Attraktion, der über das Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 in der Altenstraße gespeist wurde. Sein riesiger Wasserstrahl soll ein Übergreifen des Brandes auf das Dachgeschoss vermeiden.
Sogleich wurden die Schläuche entrollt, das Löschwasser aus der Queich und einem Hydranten entnommen, zwei Personen über die Schiebeleiter und die Drehleiter gerettet und daneben der Brand unter Kontrolle gebracht.
Außerdem war die Schnelleinsatzgruppe des DRK-Ortsvereins Annweiler vor Ort und demonstrierte eine Reanimation.
Der Hochdrucklüfter, der über die Drehleiter in das Gebäude gebracht wurde, befreite abschließend die Stadtmühle von der starken Verqualmung.
Wie Sobiesinsky informierte, besteht die FW Annweiler derzeit aus 63 aktiven Mitgliedern, die jeden zweiten bis dritten Tag im Einsatz sind.
Bei dieser Übung konnten sich die Zuschauer von dem enormen und vielfältigen Fahrzeug-, Personal- und Geräteaufwand, den ein derartiges Szenario mit sich bringt und parallel zum Einsatz kommen muss, ein anschauliches Bild verschaffen.
Über die anschließende Nachbesprechung im Rathaus der Verbandsgemeinde Annweiler und vor allem über die Neugründung der Bambini-Feuerwehr-Gruppe wird in der nächsten Pressemeldung berichtet.