27.09.2013 - Trifelsbad Annweiler: Warum Saison nicht verlängert wurde!
Wie schon im April öffentlich bekanntgemacht, endete am 01. September 2013 die Badesaison im Trifelsbad in Annweiler. Trotz herrlichem Spätsommerwetter wunderten sich hierüber einige Badegäste und fragten nach, warum nicht einfach die Saison verlängert werden kann.
Doch ganz so einfach ist die Sache nicht, wie Bürgermeister Kurt Wagenführer, als verantwortlicher Träger des Freibades, erklärt. Vielmehr gäbe es gute Gründe für das festgelegte Zeitmanagement im Trifelsbad.
An erster Stelle stehe hier der Kostenfaktor. So verursache jeder weitere Öffnungstag erhebliche Mehrkosten, die durch zusätzliche Karteneinnahmen in keinem Fall gedeckt würden. Im Gegenteil – die Aufwendungen für den Schwimmbadbetrieb, die ohnehin nur zu ca. 20 % durch den Kartenverkauf gedeckt werden, würden noch weiter steigen und den ohnehin hohen Jahresverlust maßgeblich überschreiten.
Im Übrigen sind die Nächte Anfang September schon sehr kalt, so dass trotz Beckenabdeckung pro Nacht mindestens 6°C Wassertemperatur verloren gehen, was einen Energieverlust von 500 bis 800 Euro pro Nacht bedeute. Hinzu kam, dass eine Woche vor offizieller Schließung des Bades die Wärmepumpe ihren Geist aufgab. So konnte auch bei heißen Temperaturen die Solar-Absorberanlage keine Leistung mehr in das Badewasser, mangels Pumpenleistung, bringen.
Darüber hinaus müsse man sich vor Augen halten, dass ein Schwimmbad eine technische Anlage sei, die nicht wie ein Lichtschalter ein- und ausgeschaltet werden könne. So sei im Frühjahr eine Vorlaufzeit von bis zu 5 Wochen notwendig, bis alle Systeme hochgefahren sind und das Wasser ab 01. Mai in gut temperierter Form zur Verfügung stehe. Genauso sei im Spätjahr eine Nachbereitung erforderlich. Einige Arbeiten würden hierbei an Fremdfirmen vergeben. Dies bedeute, dass festgesetzte Termine einzuhalten sind und man bestrebt sei, die Arbeiten bei noch einigermaßen guter Witterung zu bewerkstelligen.
Daneben war das für die Wasseraufbereitung erforderliche Chlorgas zum Saisonende aufgebraucht. Da Chlorgas aber nicht in kleinen Mengen bezogen werden kann und außerdem nur begrenzt haltbar ist, wäre aus wirtschaftlicher Sicht ein Zukauf nicht zu vertreten gewesen. Ein Ausfall der Chlorgasanlage hatte zudem zur Folge, dass diese per Handsteuerung betrieben werden musste und einen höheren Personalaufwand erforderlich machte.
Schließlich habe das Schwimmbadteam mehr als ein halbes Jahr keinen Urlaub in Anspruch nehmen können, so dass auch hier um Verständnis gebeten werde, dass die Mitarbeiter im Spätjahr diesen dann auch nehmen möchten.
Eine Verlängerung der Saison sei letztendlich nicht ganz so einfach zu praktizieren, wie manch Außenstehender sich das vielleicht vorstelle. „Man kann es drehen und wenden wie man will, wir haben derzeit ein vernünftiges, wirtschaftliches Optimum für unser schönes Trifelsbad gefunden“, appelliert Bürgermeister Wagenführer an das Verständnis der Badegäste. Er gab zu bedenken, das man hier auf der anderen Seite über nur noch wenige heiße Tage Anfang September spreche.
In dem Zusammenhang ruft Wagenführer auch in Erinnerung, dass man im Mai, gerade mit Blick auf die Besitzer von Dauerkarten, die Pforten nicht geschlossen habe. Einige andere Freibäder im Umkreis hatten sich hier, aufgrund der mäßigen Wetterlage, für eine spätere Öffnung entschieden.
Insgesamt gesehen sei man sehr zufrieden über die diesjährige Saison, die insbesondere während der Sommerferien einen Besucherrekord verzeichnete. Insgesamt besuchten in diesem Jahr fast 45.000 Badegäste das Freibad.
Trotz einiger Anlaufschwierigkeiten habe sich auch der Kassenautomat inzwischen „eingelebt“. Wie bei allem Neuen mussten sich hier wohl Alle erst einmal aneinander gewöhnen. Ein paar Verbesserungen seien sicherlich noch notwendig, die jedoch im nächsten Jahr behoben werden sollen.