19.01.2014 - Neujahrsempfang Gemeinde Ramberg
Zukunftsorientierte Innenentwicklung für Jung und Alt
Im Rahmen des Neujahrsempfangs wurden Angelika Schermer (2.v.r.) für ihre Verdienste um die Jugendarbeit im Sportclub Ramberg und Karl Kiefer-Seldschopf (Mitte) für seine Leistungen für den Männergesangverein „Harmonie“ sowie im kulturellen Bereich mit dem gemeindlichen Ehrenteller ausgezeichnet. Es gratulierten: Bürgermeister Kurt Wagenführer, Landrätin Theresia Riedmaier und Ortsbürgermeister Dieter Schwarzmann (v.l.n.r.).
Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Ramberg am Sonntag, dem 19. Januar 2014, wurde den zahlreichen Gästen in der Ramburghalle schnell bewusst, was ein kleiner Ort von rund 1.000 Einwohnern leisten kann, wenn er von 13 Vereinen und Gruppierungen getragen wird.
„Was von Ihnen geleistet wird ist großartig und einzigartig“, lobte Ortsbürgermeister Dieter Schwarzmann die Vereinsarbeit als einen unschätzbaren Wert für die Gemeinde. Bei jährlich über 100 Veranstaltungen gab Schwarzmann zu Beginn seiner Neujahrsansprache so zunächst einen Rückblick auf die wichtigsten Aktionen im Jahr 2013. Neben den vielen Veranstaltungen zum Fasching, an Ostern, zur Kerwe, zu Weihnachten sowie der Rallye SÜW, dem Marktwegfest, den Feuerwehrfesten und dem Sängerfest stellte Schwarzmann als Highlights die Eröffnung der „Ramberger Burgenwelt“, den „Theaterherbst“ und natürlich die Feierlichkeiten zur 850-Jahrfeier besonders heraus und dankte nochmals allen Akteuren für diese wertvolle ehrenamtliche Arbeit.
Stolz ist der Ortsbürgermeister auf eine stabile Finanzlage. So beträgt die Pro-Kopf-Verschuldung lediglich18 Euro, jedoch liegen große Anforderungen vor Ramberg. Hierzu stehen für Schwarzmann vier wichtige Maßnahmen auf der Agenda. Zum einen die weitere Wegeanbindung der Kath. Kita, die Verwirklichung der „Erlebniswelt Teichanlage“, der Einstieg in ein betreutes Wohnen im Alter im ehemaligen Albertusheim sowie die innerörtliche Bauplatz-Entwicklung.
Danach folge die Gemeinde dem Aufruf von Bund und Land, die Innenentwicklung vor neuen Flächenverbrauch in den schönen Tälern zu stellen. „Junges Leben unter alten Dächern sowie Neubauflächen im Innenbereich“, lautet, so Schwarzmann, die Devise. Eine kluge Infrastrukturpolitik sei wichtig, um als Gemeinde attraktiv zu bleiben. Ihm sei bewusst, dass gerade die Innenentwicklung ein schwieriges Thema sei, was sich gerade auch angesichts der Problematik im Bebauungsplan Hermersbach III und dem geplanten Gewässerweg zeige. Hierbei würde er die persönlichen Anfeindungen sehr bedauern.
Hinsichtlich der „Erlebniswelt Teichanlage“ spricht sich Schwarzmann eindeutig gegen die in einem Rundbrief geforderte Bebauung entlang des Kreuzwooges aus. Eine solche Bebauung hätte weitreichende Folgen, wie den Verlust der 90 %-igen Fördergelder. Damit wäre dann auch der Traum von einem betreuten Wohnen im Alter geplatzt, so der Ortsbürgermeister.
In Anbetracht der anstehenden Ziele gab Schwarzmann bekannt, nochmals im Mai für das Amt als Ortsbürgermeister zu kandidieren. Schwarzmann bekleidet dieses Amt seit Juli 1984.
In ihren Grußworten attestierte Landrätin Theresia Riedmaier Ramberg eine sehr gute Entwicklung. Auch sie spricht sich für eine weitere Innenentwicklung vor der Ausweisung neuer Baugebiete aus. Klare Worte findet Riedmaier für die derzeitige Konfliktlage im Gemeinderat. Ihre langjährige Erfahrung zeige, dass dort, wo lange Zeit Streit herrsche, es keinen Fortschritt gebe. Auch bei unterschiedlichen Standpunkten müssen kluge Kompromisse gefunden werden. „Nie hat jemand alleine Recht und nie kann man es allen Recht machen!“, so die Landrätin. Zuhören, Respekt und die Verständigung auf Sachargumente seien wichtig, um Dinge nach vorne zu bewegen. Im Interesse des Dorfes und der Zukunft wünschte Riedmaier, im Dialog einen neuen Anfang zu wagen!
Ähnlich äußerte sich anschließend Bürgermeister Kurt Wagenführer. „Man kann streiten, aber man darf sich nicht zerstreiten“, so Wagenführer. Er begrüßte das außergewöhnliche Bürgerengagement in Ramberg. Ein solches bedeutet, nicht alles fraglos zu akzeptieren, führe jedoch oft zu Interessensgegensätzen. Wichtig sei jedoch eine konstruktive, sachliche Kritik, die zu einer Weiterentwicklung führe. Der Bürgermeister rief zu mehr Toleranz vor Ratsentscheidungen, die die Grundlagen einer Demokratie bedeuten, auf.
Mit 7000 Gästen bei bis zu 30.000 Übernachtungen, so Wagenführer, zeige sich die touristische Bedeutung Rambergs, die mit der Teilnahme an der Qualitätsinitiative Wandern und der Aufstellung neuer Wander- und Infotafeln in 2013 wichtige touristische Impulse gesetzt habe. Mit Blick auf den neuen Radweg Ramberg/Dernbach/Eußerthal erhoffe er sich, trotz einiger Kritiker, großen Zuspruch. „Viele motivierte Ramberger, gute Ideen und nachhaltige Innovationen“, wünschte Wagenführer der Gemeinde für das neue Jahr.
In Anerkennung ihrer gemeindlichen Unterstützung freute sich Schwarzmann anschließend, folgenden Vereine eine Spende überreichen zu können: Freiwillige Feuerwehren Ramberg, Dernbach, Albersweiler und Wernersberg, Karnevalverein Ingenheim, Männergesangverein und Sportclub Ramberg.
Der Ortsbürgermeister der Gemeinde Dernbach, Harald Jentzer, erhält das alte Siegel "Königreich Bayern, Gemeindeverwaltung Dernbach".
"Damit übergebe ich das Siegel wieder seinem rechtmäßigen Besitzer", freute sich Schwarzmann, der die Herkunft des Siegels jedoch nicht verriet.
Über die Festlichkeiten im Jahr 2013 erfolgte abschließend ein Bildvortrag von Beigeordneten Martin Jahn.
Musikalisch wurde der Empfang vom Gitarren-Duo Johanna Braun und Katharina Hahn sowie dem MGV „Harmonie“ begleitet.