18.11.2014 - Wiltrud Flory in Ruhestand verabschiedet
Nach über 41 Jahren hatte Verwaltungsangestellte Wiltrud Flory am Dienstag, dem 18. November 2014, ihren letzten Arbeitstag bei der Verbandsgemeindeverwaltung Annweiler.
Ihre Ausbildung hatte sie zunächst in der freien Wirtschaft mit einer Lehre bei der damaligen Fa. Karl Becker Baustoffe, Annweiler, begonnen. Danach war sie fünf Jahre bei der Kartonfabrik Buchmann, Sarnstall, beschäftigt gewesen, bevor sie am 12. September 1973 in den öffentlichen Dienst zur VG Annweiler wechselte. Mit Erfolg legte sie die Angestelltenprüfung in der damaligen Verwaltungsschule in Ludwigshafen ab.
Über vier Jahrzehnte war sie als verantwortliche Sachbearbeiterin im Erschließungs- und Ausbaubeitragswesen tätig und hat gerade in diesem komplexen Aufgabenfeld einige Höhen und Tiefen erlebt. Gut in Erinnerung sind ihr die großen Sammelklagen gegen die Abwasser- und Wasserversorgungsbescheide Mitte der 90er Jahre geblieben. Wegen der Vielzahl der Widerspruchsführer musste damals sogar die Kreisrechtsausschusssitzung in die Aula der Realschule Annweiler verlegt werden. Zum Verwaltungsgericht reisten die Kläger schließlich mit einem Bus an – unvergessen und sicher einmalig in der Geschichte der VG-Verwaltung Annweiler.
„Danke, für das was Sie geleistet haben!“ würdigte Bürgermeister Kurt Wagenführer in einer Feierstunde die konsequent zuverlässige Arbeit seiner Mitarbeiterin. Gerade in stressigen Zeiten sei es ihr gelungen, Ruhe zu bewahren und ausgleichend zu wirken, hob er hervor. „Wenn man geht, dann tut das weh“, so der Amtschef, der, wie das Wort Wehmut schon ausdrückt, Flory viel Mut für den neuen Lebensweg wünschte.
Zuvor hatten sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in humoristisch liebevoller Weise von ihrer Kollegin verabschiedet, die nun den unangenehmen Moment zwischen Schule und Rente hinter sich gebracht hat. Um sie nicht schutzlos dem Rentendasein zu überlassen, wurde ihr, zusammen mit einem Inaktiv-Flexi-Couch-Dress, ein Survival-Korb überreicht. Wichtige Utensilien wie Klosterfrau Melissengeist, Rotbäckchen, Fußbalsam, Körperbutter, Antifaltencreme und eine Schnabeltasse durften da genauso wenig fehlen wie die Sonnencreme, wenn sie im Park die Enten füttern geht.
„Das ist schon ein komisches Gefühl“, musste Flory zugeben. Rückblickend kann sie jedoch sagen, immer gerne zur Arbeit gegangen zu sein. „Ich werde viel an Euch denken und ab und an vorbeischauen“, versprach sie zum Schluss.