28.07.2015 - Umweltministerin Ulrike Höfken zu Besuch in Eußerthal
Eußerthal jetzt Uni-Standortgemeinde
Viel Prominenz und Presse um Umweltministerin Ulrike Höfken, die interessiert die Ausführungen von Doktorand Benjamin Schreiber (rechts) zur Aufzucht des bedrohten Schlammpeitzgers verfolgt.
Am zweiten Tag ihrer Sommertour „Natürlich Rheinland-Pfalz!“ besuchte Umweltministerin Ulrike Höfken am Dienstag, dem 28. Juli 2015, die ehemalige Fischzuchtanlage in Eußerthal.
Hintergrund sind die dort im Rahmen der Aktion Blau Plus vom Land geförderten Renaturierungsmaßnahmen des Sulzbaches. Daneben entsteht dort derzeit eine Forschungs- und Umweltbildungsstation der Universität Koblenz-Landau.
Höfken konnte sich davon überzeugen, dass dieses Pilotprojekt deutlich zu einer ökologischen Aufwertung des gesamten Geländes beiträgt. „Dies ist ein Vorzeigeprojekt der Aktion Blau Plus, weil im Eußerthal Gewässer- und Artenschutz mit Wissenschaft und Umweltbildung kombiniert wird“, lobte Höfken. Nicht zuletzt sei dies der erfolgreichen Kooperation von Umweltbehörden, Universität, Kommunen und dem Landesfischereiverband Pfalz zu verdanken und werde Signalwirkung über das Biosphärenreservat hinaus entfalten.
Wie die Ministerin weiter betonte, stehe der Gewässerschutz auf der Agenda der Landesregierung ganz oben. So umfasse das Förderprogramm der Wasserwirtschaft allein in diesem Jahr 520 Maßnahmen der Kommunen, die das Land mit 110 Millionen Euro bezuschusse.
Auf ihrem Rundgang durch das Gelände wurde Höfken u. a. von Universitätspräsident Prof. Dr. Roman Heiligenthal, Vize-Präsident und Umweltwissenschaftler Prof. Dr. Ralf Schulz sowie von Prof. Hans-Jürgen Seimetz, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Theo Wieder, Vorsitzender des Bezirksverbands Pfalz, Gustav Pade, Vorsitzender des Landesfischereiverbands Pfalz, MdB Dr. Thomas Gebhart sowie von Landrätin Theresia Riedmaier, Bürgermeister der VG Annweiler Kurt Wagenführer und dessen Beigeordneten Wolfgang Grötsch, Christiane Heming-Herzog und Thomas Kiefer begleitet.
Wissenschaftliche Mitarbeiter, Ökologen und Umweltphysiker informierten umfassend über die momentan stattfindenden Forschungsarbeiten in den Bereichen „Erfolg der Renaturierung“, „Aufzucht bedrohter Kleinfischarten“, „Auenreaktivierung“ und „Naturbelassene Habitate und deren Fauna“.
Als nächstes ist geplant, ein ehemaliges Wohnhaus zur sogenannten „Ökosystemforschung Anlage Eußerthal“ umzubauen. Hier sollen dann in naher Zukunft eine Forschungsstation, ein „Nature Lab“ und Freilandlabore entstehen. Gerade das „Nature Lab“ fand großen Zuspruch bei der Ministerin und den Gästen. Dieser außerschulische Lernort soll insbes. Kindern und Jugendlichen das Leben im Wasser und seine ökologische Bedeutung entdecken lassen. Daneben seien aber auch für die breite Öffentlichkeit Veranstaltungen vorgesehen.
Mit den Worten „Sach- und Heimatkunde in ganz neuer Form“, zeigte sich Höfken abschließend nicht nur vom Erfolg des künftigen „Nature Labs“, sondern vom gesamten Programm zur Renaturierung von Gewässern überzeugt, denn „mehr Raum für Bäche und Flüsse heißt auch mehr Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie mehr Lebensqualität für die Menschen, die an den Gewässern leben.“
Weitere Bilder: