31.10.2015 - FFW Annweiler: Übung - Brand in Grundschule Annweiler
Viele interessierte Zuschauer konnten am Samstag, dem 31. Oktober 2015, die alljährliche große Abschlussübung der Feuerwehr aus Annweiler verfolgen. Schauobjekt war diesmal die dortige Grundschule.
Los ging es mit den Bambinis. Diese kleinste Einheit der Feuerwehr besteht seit zwei Jahren und hat von Beginn an einen sehr großen Zulauf erfahren. Zurzeit besteht die Gruppe aus rund 30 Drei- bis Neunjährige, die von über zehn Betreuern geschult werden.
Unter der Moderation von Zugführer Hartmut Malewski hieß es anhand verschiedener Spiele Teamfähigkeit, Ausdauer und Geschicklichkeit unter Beweis zu stellen.
Unter lautem gemeinsamen Zuruf von „rechts, links, rechts…“ ging es so mit sechs „Mann“ auf zwei Riesenski über das Gelände. Auf das Kommando zu hören und dabei den richtigen Rhythmus zu finden, gestaltete sich als nicht ganz einfache Übung für die Kids.
Neun weitere Kinder versuchten sich beim „Fröbelturm“. Mit Hilfe miteinanderverbundener Seile gemeinsam Klötze zu einem Turm zu stapeln, erforderte hierbei sehr viel Fingerspitzengefühl.
Den Zuschauern wurde bewusst gemacht, dass die Feuerwehr die Kinder in der Bambini Gruppe spielerisch und sehr behutsam an die Aufgaben der aktiven Wehr heranführt.
Weiter ging es dann mit der Jugendfeuerwehr. Die Aufgabe der Kinder und Jugendlichen im Alter von neun bis 16 Jahren bestand darin, eine Wasserversorgung aufzubauen, so dass über drei Strahlrohre eine effektive Brandbekämpfung erfolgen kann.
Unter der Moderation von Brandmeister Jens Schindeldecker machten sich die Kids nach dem Appell gleich an die Arbeit.
Die Pumpe wurde in Betrieb genommen und die Wasserversorgung über einen Hydranten vorbereitet. Von einem Verteiler aus gelang es schließlich sehr zügig, neben einem ersten Strahlrohr zwei weitere anzuschließen, bevor der erlösende Ruf „Wasser marsch“ ertönte.
Wie man erfuhr, werden bis zu 95 % der Jugendlichen aus der Jugendfeuerwehr anschließend in die Erwachsenenwehr übernommen. Hier zeigt sich die hohe Bedeutung einer hervorragenden Jugendarbeit, die letztendlich den Bestand der aktiven Wehren sichert und die Grundlage für eine schlagkräftige und motivierte Stützpunktwehr darstellt.
Mit starkem Qualm aus dem zweiten Obergeschoss der Grundschule kündigte sich anschließend die Übung der aktiven Wehr an. Laut ertönte die Sirene auf dem Schuldach. Kurze Zeit später ist auch schon der Einsatzleitwagen vor Ort. Zusammen mit dem inzwischen ebenfalls eingetroffenen Fahrzeugführer AN 44 erkundet der Einsatzleiter die Lage. Neben dem Brand werden mehrere Personen vermisst, darunter über 20 Schulkinder. Schon können die Zuschauer schemenhaft einige Kinder an den Fenstern im 2. OG erkennen. Inzwischen hat sich das Feuer bis ins 3. OG ausgebreitet.
Die Einsatzfahrzeuge sind schnell in Stellung gebracht.
Mit Unterstützung der Feuerwehr aus Bad Bergzabern kommen bei dieser Übung sogar zwei Drehleitern zum Einsatz. Im Ernstfall, so Jens Schindeldecker, sei man froh über die verbandsgemeindeübergreifende sehr gute Zusammenarbeit mit den Feuerwehrkollegen.
Die Rettung aus den obersten Stockwerken erfolgt über zwei Gebäudeseiten.
Zusätzlich wird die Schiebeleiter positioniert. Gesichert mit Seilen können hierüber nach und nach die Schüler aus dem 2. OG gerettet werden.
Im aufblasbaren Versorgungszelt des Rettungsdienstes vom DRK-Ortsverein Annweiler werden die Kinder anschließend sehr realitätsnah medizinisch versorgt.
Neben der Menschenrettung war die Herstellung der Löschwasserversorgung ein weiterer wichtiger Bestandteil der Übung, die über zwei Tanklöschfahrzeuge sichergestellt wurde. Ausgerüstet mit Pressluftatmern wagt sich ein Trupp in das inzwischen völlig verqualmte Gebäude vor. Der gesamte Einsatz erfolgt unter ständiger Absprache zwischen Einsatzleiter, Fahrzeugführer und der Schnelleinsatzgruppe-S.
Abschließend wird ein Hochdrucklüfter auf den Korb der Drehleiter befestigt. So kann das Gebäude von der starken Verqualmung befreit werden.
Bürgermeister Kurt Wagenführer und Wehrführer Bernd Pietsch dankten der gesamten Mannschaft und allen Beteiligten für die sehr erfolgreiche und unter realistischen Bedingungen nachgestellte Übung. „Sie haben durch Ihre sehr professionelle Arbeit überzeugt“, so Wagenführer.
Ein besonderer Dank ging an die Gruppe von Tobias Schneider für die Planung der diesjährigen Abschlussübung.