10.11.2015 - Realschule plus Annweiler besucht Bürgermeister Wagenführer
Viele Fragen rund um die VG Annweiler stellte die Realschule plus an Bürgermeister Kurt Wagenführer.
Was macht man als Bürgermeister? Warum gibt es die Verbandsgemeinde? Wie sieht ein Haushaltsplan aus?
Diese und viele weitere Fragen interessierte die achte Klasse der Realschule plus Annweiler im Rahmen ihres Sozialkundeunterrichts. Zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Ulrike Stuhlfauth und Integrationshelferin Frese machte sie sich deshalb kurzerhand auf und besuchte am Dienstag, dem 10. November 2015 die VG-Verwaltung in Annweiler.
Gerne stand Bürgermeister Kurt Wagenführer den 17 Schülerinnen und Schülern umfassend Rede und Antwort.
Nun wissen die Jugendlichen, dass man als Bürgermeister gewählt werden muss, mindestens 23 Jahre alt sein muss und grundsätzlich keine besonderen beruflichen Voraussetzungen mitbringen muss. Seit fast sechs Jahren führe er jetzt, als hauptamtlicher Bürgermeister, die Verwaltung, so Wagenführer. Sein Beruf als gelernter Jurist habe ihm dabei sehr geholfen, da fast täglich rechtliche Fragen zu klären seien.
Außerdem erfuhren die Realschüler, dass die VG zunächst einmal eigene Aufgaben hat, nämlich im Bereich der Grundschulen, der Feuerwehr, der zentralen Sport- und Freizeitanlagen, der Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung sowie der Gewässer dritter Ordnung (Bäche).
Ein Blick in die Gemeindeordnung zeigte den Schülern außerdem, welche Befugnisse die zwölf Ortsgemeinden und die Stadt Annweiler haben, die alle über einen eigenen ehrenamtlichen Bürgermeister und einen Gemeinde-/Stadtrat verfügen. Deren Verwaltungsgeschäfte werden von rund 70 VG-Mitarbeitern geführt und das bereits seit 43 Jahren, denn so lange gibt es die VG schon. Bei allen Projekten seien natürlich die Finanzen im Auge zu behalten. Hierfür gebe es den Haushaltsplan, der alle Einnahmen und Ausgaben erfasse und in den die Realschüler einen Blick werfen durften.
Was sagen Sie zur Flüchtlingskrise? Haben Sie Angst vor Terroranschlägen? Unterstützen Sie die Entscheidungen von Bundeskanzlerin Angela Merkel?
Auch mit diesen Fragen setzte sich Bürgermeister Wagenführer auseinander. Ihm sei wichtig, dass die Flüchtlinge ordnungsgemäß untergebracht und betreut werden. Hierum kümmern sich die Mitarbeiter der Sozialabteilung, die von Integrationshelfern sowie ehrenamtlichen Helfern unterstützt werden. Trotz des Flüchtlingsstroms muss die Ordnung im Staat funktionieren und erhalten bleiben. „Das ist unsere Stärke“, betonte er. „Solange uns dies gelingt, werden sich unsere Bürgerinnen und Bürger weiterhin positiv einbringen.“ Für das Engagement der Kanzlerin zeigte er großen Respekt. „Egal jedoch wie sie sich entscheidet, es wird immer Kritiker geben“, so Wagenführer.
Die grundsätzliche Haltung, Alles und Jeden kritisieren zu wollen, mache ohnehin die tägliche Arbeit nicht leicht. In diesem Zusammenhang machte er die Schüler auf leichtfertige Äußerungen in den sozialen Netzwerken aufmerksam. „Das Verbreiten von Gerüchten schadet letztlich uns allen, weil unser gutfunktionierendes System ständig schlecht gemacht wird“, gab er zu bedenken. Gerade in Sachen Schwimmbad sei er selber in diesem Jahr in die Kritik geraten und Gerüchte über die Schließung des Trifelsbades waren im Umlauf. Das Bad schließt natürlich nicht, konnte Wagenführer beruhigen. Nicht schlecht staunten die Schüler als sie erfuhren, dass so ein Schwimmbad jedes Jahr die fünffachen Kosten von dem verursache, was eingenommen werde und so ein Verlust von durchschnittlich 250.000 Euro entstehe.
Zum Abschluss informierte Personalsachbearbeiterin Loni Haus über das Aufgabenfeld in der Bau-, Finanz-, Ordnungs-, Sozial- und Zentralabteilung bevor die Schülerinnen und Schüler, vollgepackt mit neuem Wissen, in die verdiente Pause gehen durften.