05.10.2016 - Eröffnung "Ökosystemforschung Anlage Eußerthal" und mehr
„Eußerthal hat eine Faszination und eine besondere Aufmerksamkeit“
Eröffnung der „Ökosystemforschung Anlage Eußerthal“
Start zur weiteren „Auenreaktivierung“
Großer Bahnhof erwartete die zahlreichen Gäste am Mittwoch, dem 05. Oktober 2016 beim Sulzbach, am Rande von Eußerthal. Der Präsident der Universität Koblenz-Landau Prof. Dr. Roman Heiligenthal sowie der Vizepräsident für Forschung und Projektleiter Prof. Dr. Ralf Schulz freuten sich insbesondere Umweltministerin Ulrike Höfken, neben vielen weiteren namhaften Vertretern auf Landes-, Bezirks-, Kreis-, Verbandsgemeinde- und Gemeindeebene, begrüßen zu können.
Bereits 2015 konnte sich Höfken vor Ort ein Bild von dem vom Land im Rahmen der Aktion Blau Plus gefördertem Pilotprojekt machen. Wenn noch vor einem Jahr die Renaturierung des Sulzbaches gefeiert wurde, freute man sich jetzt, das ehemalige Wohnhaus auf dem Gelände des Landesfischereiverbandes Pfalz als neue Forschungsstation der Ökosystemforschung eröffnen zu können. Neben den Freilandlaboren für Fließ- und Stillgewässer wird mit dieser Station der wissenschaftliche Forschungsstandort der Uni Koblenz-Landau komplettiert.
Noch im Jahre 2005 habe sich Uni-Präsident Heiligenthal nicht vorstellen können, dass hier ein kleines Juwel entsteht. „Das Wohnhaus war leer und verwohnt, das Gelände kahl“, so Heiligenthal. Und doch war er direkt fasziniert von den eindrucksvollen Möglichkeiten. „Dieser Forschungs- und Bildungsort stärkt die Profilbereiche Bildung, Mensch und Umwelt an der Uni.“
Projektleiter Schulz lobte in seinen Grußworten die konstruktive Kooperation der zahlreichen beteiligten Partnern. Neben den Mitarbeitern der Uni wurden u. a. genannt das Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten, der Landesfischereiverband Pfalz e. V., die Verbandsgemeinde Annweiler, die Ortsgemeinde Eußerthal, der Bezirksverband Pfalz, die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, das Biosphärenreservat Pfälzerwald/Nordvogesen, die Forstverwaltungen, die Wasserwirtschaftsbehörden und das Seminarhotel Kurhaus Trifels. „Es wurde sehr, sehr viel geleistet und ein weiterer Meilenstein gesetzt, um sich im Bereich der Gewässerentwicklung wissenschaftlich zu positionieren“, betonte Schulz.
„Eußerthal hat eine Faszination und eine besondere Aufmerksamkeit“, mit diesen Worten zeigte sich Ministerin Höfken begeistert über ein Gebiet, das sehr von Wasser geprägt sei und neben der Biodiversität hier einen tollen Arbeits- und Studienort habe entstehen lassen. Im Zusammenhang mit dem außerschulischen Lernort „Nature Lab“, der für Schülerinnen und Schüler Bildungs- und Forschungsangebote bietet, konnte sich Höfken sogar mögliche Ferienangebote vorstellen.
Im weiteren Verlauf der Veranstaltung freute sich Höfken über den Spatenstich für das nächste Projekt, die Auenreaktivierung im unteren Bereich der ehemaligen Fischzuchtanlage. Diese Maßnahme, deren Umsetzung bis 2018 geplant ist, soll einem natürlichen Hochwasserschutz, der Unterstützung des typischen artenreichen Tier- und Pflanzenbestandes sowie der Aufzucht bedrohter heimische Fischarten dienen. 546.000 Euro wird die Sanierung kosten. Zwölf natürliche Teiche werden entstehen.
Der START ist gemacht - gemeinsamer Spatenstich zur „Auenreaktivierung“: Bürgermeister Kurt Wagenführer, Prof. Dr. Schulz, Umweltministerin Ulrike Höfken, Prof. Dr. Heiligenthal, 2. Vorsitzender Franz Knutas (v.r.n.l.).
Als Träger der Maßnahme freute sich Bürgermeister Kurt Wagenführer den ersten Bewilligungsbescheid über 118.600 Euro von der Ministerin entgegennehmen zu können. „Ich weiß, dass Sie dieses Projekt mit Herzblut verfolgen. Ohne die finanzielle Unterstützung wäre das gesamte Projekt nicht möglich gewesen, hierfür herzlichen Dank.“
Im Beisein von Franz Knutas, 2. Vorsitzender des Landesfischereiverbandes (Mitte), freut sich Bürgermeister Kurt Wagenführer über den Förderbescheid von Umweltministerin Ulrike Höfken.
Zur Unterhaltung trug der Slammer Tino Bomelino bei, der mit einer höchst amüsanten und eigenwilligen Darstellung der Vor- und Nachteile von Fischen die Gäste zum Lachen brachte und sich mit der interessanten Frage „Wie cool sind Fische?“ beschäftigte.