01.10.2017 - Vernissage 15. Kunstmeile in Annweiler
„Wir alle brauchen Bilder“
Bis zum 29. Oktober 2017 läuft noch die Kunstmeile in Annweiler, die am Sonntag, dem 01. Oktober 2017 im Ratssaal der Verbandsgemeindeverwaltung Annweiler eröffnet wurde. Hier findet sich auch eine Gesamtschau der Werke aller teilnehmenden 39 Künstlerinnen und Künstler.
Wie die erste Vorsitzende der Vereins „Kunst und Kultur Annweiler“ Christina Schramm bei der Vernissage hervorhob, habe auch die 15. Kunstmeile nichts von ihrer Attraktivität verloren und sei eine kulturelle Bereicherung für die Stadt Annweiler. Das Interesse der Künstler und das Entgegenkommen der Geschäftsleute sei nach wie vor sehr hoch. In einer Art Vertrautheit würde man die Kunstmeile unkompliziert gemeinsam begleiten. Gerade dieses zwanglose Zusammenbringen vieler unterschiedlicher Künstler, ob renommierte oder noch weniger bekannte, stehe für den besonderen Stil dieser Veranstaltung. Nicht zuletzt sei die jahrelange Erfolgsgeschichte der Kunstmeile der guten Umsetzungskompetenz des Vereins „Kunst und Kultur“ sowie dem Fingerspitzengefühl des Organisators Peter Pohlit zu verdanken. Wie die Vorsitzende jedoch ankündigte, möchte der Verein künftig die Durchführung in andere Hände legen. Ein neues Konzept mit einem neuen Geist solle jedoch weiterhin mit der Stadt Annweiler abgestimmt werden. „Etliche Künstler haben mit dieser Kunstmeile ihren Weg gefunden. Das erfüllt uns mit Stolz“, betonte Schramm abschließend.
Bürgermeister Kurt Wagenführer zeigte sich begeistert über die Vielseitigkeit der dargebotenen Kunst, die sich gerade in der Gemeinschaftsgalerie im Rathaus sehr gut präsentiere. Er wünsche sich viele Betrachter, die einfach mal hinsehen, sich Zeit nehmen und die Kunst auf sich wirken lassen. Für die Künstler erhoffe er sich ein lukratives Geschäft, frei nach den Worten Wilhelm Buschs: Oft trifft man wen, der Bilder malt, viel seltener wen, der sie bezahlt!“
Stadtbürgermeister Thomas Wollenweber kündigte an, über die Kulturstiftung bereits zum zehnten Mal einen Kunst- und Jurypreis bei der Finissage zu vergeben. Er lobte das große ehrenamtliche Engagement des Kunst- und Kulturvereins und versprach, die Kunstmeile weiter zu begleiten, auch wenn diese neu organisiert bzw. konzeptionell geändert werde.
Auch Künstler Karlheinz Zwick, der die anschließende Laudatio hielt, betonte: “Ich weiß, welche Zielstrebigkeit, Überzeugungskraft, Beharrlichkeit und Einsatzwille sich hinter dem heutigen Ergebnis verbirgt. Selbstverständlich ist dies nicht!“ Gerade in heutiger Zeit sei das Engagement so Vieler eher außergewöhnlich, so Zwick. Für ihn sei das Erstaunlichste an der Kunstmeile ihre unbeabsichtigte Doppeldeutigkeit aufgrund der Art ihrer Präsentation. Diese Art der Fokussierung ziele auf eine Steigerung der Suggestivkraft der Bildinhalte und diene als eine Art Wegweiser für unsere Augen. Bilder seien Ergebnisse sehender Augen und damit Schaufenster zur Seele ihrer Schöpfer. „Wir alle brauchen Bilder“, so Zwick weiter, “wir brauchen Bilder, um uns ein Bild zu machen.“ Hierbei meine er nicht die allgegenwärtigen Bilder des Internets, des Fernsehers, der Zeitungen und Illustrierten oder der Hochglanzwerbebroschüren. Vielmehr brauche man Bilder von uns selber, unserer Gesellschaft, unserer Kultur, unserer Welt. Der ehemalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker habe es einmal so ausgedrückt: „…Kultur… ist der geistige Boden, der unsere eigentliche innere Überlebensfähigkeit sichert.“
Für die festliche musikalische Umrahmung sorgte „Lautenpeter“ Werner Mannsmann mit eigenen aber auch bekannten Liedern.
Viele kunstinteressierte Gäste verfolgten die Vernissage im Ratssaal der Verbandsgemeinde Annweiler.