Am 11. November wurde in der Kläranlage Annweiler und im Wollborntal am Tiefbrunnen in Gossersweiler-Stein jeweils eine Wetterstation montiert und in Betrieb genommen. Die Stationen messen kontinuierlich Temperatur, Luftfeuchte und Niederschlag. Die Messgeräte sind Profiausführungen und entsprechen den hohen Anforderungen des Deutschen Wetterdiensts, weshalb die Daten auch für professionelle Wetterprognosen genutzt werden können.
Bei der Auswahl des Gesamtsystems sei besonders wichtig gewesen, dass die Wetterdaten für alle zur Verfügung stehen, erläutert der stellvertretende Direktor der Annweilerer Stadtwerke, Michael Walther. Auch Privatpersonen können die Daten unter www.wetter.rlp.de einsehen, herunterladen und analysieren. Finanziert wurden die Wetterstationen von den Verbandsgemeindewerken Annweiler. Die Unterhaltung der Stationen und die Publikation der Messdaten im Internet übernimmt das DLR.
Die generierten Daten dienen unter anderem bei der Trinkwasserversorgung zur Beurteilung der Auswirkung des Niederschlags auf die Quellschüttung. Langfristig werden die Wetterdaten in ein intelligentes Wasserversorgungssystem eingebunden. In der Niederschlagswasserbewirtschaftung und Abwasserentsorgung kann dann auf lokal starke Niederschläge kurzfristig reagiert werden. Langfristig dienen die Daten dem Hochwasserschutz und ihm zugutekommende Maßnahmen. „Alles in allem eine Schaffung von Mehrwert für die Bevölkerung“, konstatiert Walther.
Weitere Wetterstationen stehen in der Region im Bürgerwald der Stadt Annweiler, in Eußerthal und in Siebeldingen am Geilweiler Hof an der Grenze zu Albersweiler. Ihre Daten können bis in das Jahr 2012 und teilweise sogar weiter zurückverfolgt werden. Die Siebeldinger Station liefert sogar Wetterprognosen. Hoch interessant sei, so Walther, dass mithilfe dieser Anlagen beobachtet werden könne, dass die jährliche Niederschlagsmenge von West nach Ost seit Jahren abnehme.
„Das ganze Procedere von der Installation der Stationen bis zur Datenauswertung zeigt beispielhaft, wie rheinland-pfälzische Behörden und kommunale Einrichtungen zusammenarbeiten, um die Trinkwasserversorgung und die Niederschlagswasserbewirtschaftung mit Abwasserentsorgung gewährleisten und in die Zukunft führen zu können, aber auch die Infrastruktur sicherzustellen und zum Hochwasserschutz beizutragen“, schließt der stellvertretende Werkdirektor.