Stadtteil Annweiler-Sarnstall
Im Gegensatz zu den anderen Stadtteilen gehörte Sarnstall schon immer zur Stadt Annweiler. Das Dorf verfügte über kein eigenes Siegel und über keine eigene Gemarkung. Der Ort taucht im 14. Jahrhundert (1349) erstmalig auf, gehörte zur Stadt Annweiler und die Zehntrechte lagen bei dem Kloster Eußerthal. Die Verbindung zur Stadt zeigt sich auch darin, dass jeder Hausbesitzer aus Sarnstall an die Stadt jeweils ein „Fasnachtshuhn“ oder zwei Heller in Geld zu zahlen hatte. Dadurch ist belegt, dass der Stadtrat Grundherr der Einwohner von Sarnstall war, die also über das volle Bürgerrecht nicht verfügten. Andererseits dienten die Sarnstaller in der städtischen Miliz des 15. Jh., mit zwei Büchsen und zwei Armbrüsten. Die Frondienste waren der Stadt zu leisten, z.B. bei Ausbesserungen der Stadtmauer oder beim Ausheben des Grabens. 1591 wird noch einmal ausdrücklich vermerkt, dass Annweiler und Sarnstall eine Gemarkung bilden. Wie die Stadt gehörte auch Sarnstall von 1410-1797/1801 zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken. Die Protesanten bzw. Katholiken in Sarnstall gehörten der jeweiligen Kirchengemeinde in Annweiler an.
Die Französische Revolution brachte im Gegensatz zu anderen Ortsteilen in der Pfalz nicht die Selbstständigkeit. Sarnstall erhielt einen „Anwalt“ als Gemeindevertreter im Stadtrat; nach dem Übergang der Pfalz an Bayern vertrat ein Adjunkt die Interessen der Bürger der Annexe im Rat der Stadt.
Wichtigster Wirtschaftsfaktor ist die Kartonagenfabrik Buchmann, die 1845 aus einer gegen Ende des 18. Jh. erbauten Papiermühle entstanden ist.